Atmen ist Geben und Nehmen, ist lebensnotwendiger Austausch zwischen Innen und Außen. Atmen ist für unseren Organismus lebenswichtig und eine natürliche Funktion. Dabei geht es für unseren Körper um den Sauerstoff. Unser Leben ist vom Sauerstoffaustausch absolut abhängig. Ohne Sauerstoff gibt es keine Stoffwechselvorgänge und kein Leben. Normalerweise passt sich der Atemrhythmus den sich ständig ändernden Anforderungen an. So wird er bei sportlicher Betätigung schneller sein, als wenn wir in Ruhe in einem Liegestuhl liegen. Auch unsere Gedanken, unsere Vorstellungen und unsere Gefühle beeinflussen die Atemtiefe und Atemfrequenz.
In der Atemmassage wirken Berührungen auf den Atem und die Muskelspannung ein. Die Wirkungsweise der Atemmassage geht weit über die mechanische und reflektorische Wirkungsweise einer klassischen Massage hinaus. Ausgehend von der Erfahrung, dass sich seelische Vorgänge unmittelbar auf das Atemsystem auswirken, nutzen wir in der Atemmassage die komplexen Zusammenhänge zwischen Psyche und Atem, um den Menschen ganzheitlich anzusprechen. Muster können bewusst gemacht und neue Verhaltensweisen eingeübt werden.
In diesem Seminar wenden wir uns der Atemmassage zu und vertiefen sie mit gezielten Reizsetzungen aus der Reflektorischen Atemtherapie, welche in den fünfziger Jahren von Dr. Ludwig Johannes Schmitt (auch bekannt unter dem Namen „Atem-Schmitt“, Lehrer von Dr. Volkmar Glaser) entwickelt wurde. Wir locken, fordern, setzen Dehnungs-, Klopf— und Aktivierungsreize ein und intensivieren dadurch die Atemmassage.
An diesem Tag werden wir uns ausschliesslich dem praktischen Arbeiten auf der Behandlungsliege zuwenden und die oben erwähnten Griffe üben. Es erfordert deshalb, dass die Teilnehmenden gewohnt sind, Klientinnen mit ihren Händen zu berühren. Wir behandeln den unbekleideten Rücken, das Gesicht und die unbekleideten Beine.
Barbara Lemberger
KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom
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