Burnout fasziniert! Wohl keine andere psychische Beeinträchtigung wurde in den letzten Jahren zugleich in den Medien, der Literatur und der Forschung so intensiv diskutiert. Dennoch herrscht immer noch Uneinigkeit.
Die Kontroverse reicht von der vollkommenen Negierung von Burnout als ernstzunehmende psychische Erkrankung bis hin zur Bezeichnung als die Haupterkrankung der Leistungsgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Als «Modediagnose» verhilft Burnout zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz bei der steigenden Anzahl psychischer Störungen. Burnout im Zusammenhang mit Stress und Überlastung am Arbeitsplatz ist gesellschaftlich ein zunehmend anerkanntes Problem und mittlerweile auch in der medizinischen Grundversorgung von psychischen und körperlichen Stressfolgekrankheiten alltäglich. Ursächlich werden vor allem überfordernde situative Arbeitsbedingungen als Risikofaktoren für ein «Ausbrennen» berücksichtigt und dabei individuelle Persönlichkeitsfaktoren und Resilienzfaktoren vernachlässigt. Die isolierte Betrachtung von Arbeitsplatzeinflüssen greift jedoch zu kurz. Zudem wird besonders auf die Differenzierung von Burnout und Depression eingegangen. Zwar zählen Depressionen einerseits zu den führenden Ursachen für Arbeitsunfähigkeit, andererseits erhöht Stress am Arbeitsplatz das Risiko, an einer schweren depressiven Episode zu erkranken. Dennoch ist es schlichtweg falsch, beide Konzepte gleichzusetzen.
Burnout wird aus multidimensionaler Sicht der KZPT IKP betrachtet. Anhand von Fallbeispielen und der Erfahrungen der Teilnehmer(innen) werden gemeinsam Begriffsentwicklung, Erklärungsansätze, Definition, Diagnostik, Symptome, Verlauf, Behandlungsansätze und präventive Massnahmen zum Burnout theoretisch sowie praktisch erarbeitet. Im lebendigen Austausch werden Themen wie Stress und Stressoren, körperliche und psychische Ermüdung bzw. Erschöpfung, innere und äussere «Antreiber» und Glaubenssätze vertieft, um zu einem Gesamtverständnis des Entwicklungsprozesses eines Burnouts zu gelangen. Anhand von praxisbezogener Arbeit und direktem Erfahren möglicher therapeutischer Interventionen können sich die Teilnehmer(innen) aktiv mit dem Thema auseinandersetzen.
Ziele des Seminars:
— Entwicklung eines ganzheitlichen Grundverständnisses des Burnouts,
— Zurück zur Life-Balance: Wie kann ich brennen, ohne auszubrennen?
Seminardauer: 18 Std. (16 Std. Unterricht und 2 Std. Selbststudium)
Dr. phil. Kathleen Schwarzkopf
Eidg. anerkannte Psychotherapeutin
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