Für viele Menschen mit Traumafolgestörungen ist der Körper zum Ort von Angst, Hilflosigkeit, Schrecken und Scham geworden. «The Body keeps the score» wie es Bessel van der Kolk auf den Punkt gebracht hat. Im Erleben pendeln die Betroffenen zwischen Über— und Untererregung und kennen kaum einen Zustand von Sicherheit, Lebendigkeit und innerer Verbundenheit. Um die unangenehmen Körperempfindungen und Gefühle nicht mehr zu spüren dissoziieren sie häufig. Doch dieser Schutz— und Überlebensmechanismus führt auch dazu, dass Betroffene sich im eigenen Körper nicht mehr zu Hause fühlen können und keinen Zugang mehr haben zu Lebendigkeit und Selbstempathie.
In diesem Seminar möchten wir uns gezielt dem Körper und seinen Empfindungen zuwenden. Wir vermitteln, wie Betroffene ihr Körpererleben besser verstehen können. Wie sie lernen den Körper dosiert und sicher wahrzunehmen. Wie wir sie unterstützen können ein positives Verhältnis zu den eigenen Körperempfindungen zu entwickeln und ein Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit im eigenen Körper zurück zu gewinnen.
Als theoretischer Hintergrund und Arbeitsmodelle dienen uns achtsamkeitsbasierte Ansätze wie auch die polyvagale Theorie nach Stephen Porges und Deb Dana mit dem Fokus auf Selbstregulation und Co-Regulation. Wir werden erlebnisorientiert und praxisrelevant erkunden, welche Interventionen bei welchem aktivierten Zustand des autonomen Nervensystems hilfreich sind. Hierbei werden wir sehr ressourcenorientiert Vorgehen und sowohl körpertherapeutische als auch imaginative Übungen nutzen und auch die Arbeit mit dem Teilemodell integrieren. Die vermittelten und in Kleingruppen geübten stabilisierenden Techniken können in vielen Situationen in Therapie, Beratung und Pflege angewendet werden.
Hinweis: Voraussetzung ist die erfolgte Teilnahme am Psychotrauma-Curriculum oder äquivalenter Ausbildungen.
Dr. med. Erwin Lichtenegger
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Traumatherapeut DeGPT
Dipl.-Psych. Dagmar Völlinger
Eidg. anerkannte Psychotherapeutin
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