Essen ist wie eine Sprache, die wir ab Geburt erlernen, zunächst in der Beziehung mit der Mutter und der Familie, später im Kontakt mit dem weiteren Umfeld. Sie enthält vielfältige Erfahrungen aus vorausgegangenen Lebensabschnitten und drückt längst nicht nur unsere aktuellen Vorlieben und Abneigungen aus. Mit ihren Folgen für Aussehen, Wohlbefinden und Gesundheit beeinflussen unsere Essmuster Körperempfinden und Selbstdefinition. Körperbezogene Lebenseinstellungen, wie „Mein Körper gehört mir – mit ihm kann ich machen, was ich will“ bis hin zu „Mein Körper macht mit mir, was er will“ wirken sich wiederum nachhaltig auf das Essverhalten aus.
Sowohl die Essmuster, die eigentlich mal der sozialen Anpassung dienten, als auch die daraus entstandenen Einstellungen können eine bewusst gewünschte Veränderung des Essverhaltens blockieren.
Das Ernährungspanorama bringt als Beratungstool gegenwärtiges Verhalten, kritische Entwicklungstendenzen und Ressourcen in Zusammenhang mit der persönlichen Entwicklungsgeschichte.
Die Vorgehensweise beruht als spezifische Form der Biographiearbeit auf dem gestalttherapeutischen Ansatz. Sie ordnet körperliche Symptome und seelische Konflikte eines Menschen nicht getrennten Sphären zu, sondern sieht beide als mögliche Ausdrucksformen eines Organismus.
Im Seminar haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Wirkung an sich selbst zu erfahren und Zusammenhänge zu entdecken. Sie lernen das Ernährungspanorama vor dem theoretischen Hintergrund des gestalttherapeutischen Ansatzes kennen und erhalten Unterstützung für die Anwendung in der praktischen Arbeit mit Klientinnen.
Dipl. oec. troph. Univ. Cornelia Smola
Ernährungswissenschaftlerin
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